Moses Wolff: »Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da!«

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Beschreibung

Einst war München berühmt für seine kleinen Nachtlokale, so genannte Geheimtipps, Stätten, in denen tiefe Gespräche über Gott, die Welt, die Kultur und den Wandel der Zeiten geführt wurden, in denen bald gescherzt, bald ausgelassen geflirtet wurde, manchmal fanden sich im Séparée zwei oder drei Herzen zu einer lebenslangen Liebe oder nur für eine Nacht, Musik aus der Vergangenheit wurde quicklebendig in die Gegenwart versetzt und sorgte für Nachdenklichkeit, Lachen oder animierte zum Mitsingen. Eines dieser Lokale war die »Fraunhofer Schoppenstube«, die von 1973 bis 2012 direkt an der Isar, neben der Fraunhofer Brücke existierte. Die Betreiberin Gerti Guhl schrieb Gastronomiegeschichte und ist eine Legende, sie war gleichzeitig Lebensberaterin, Wirtin, Mutter aller Gäste, gefeierte Köchin, Vermittlerin und Stifterin von Liebespaaren, Hüterin von Recht und Anstand, Entertainerin und Organisatorin, so dass jeder Abend in der Schoppenstube ein Kleinod wurde. Zeitungen der ganzen Welt von der Süddeutschen bis zur New York Times bejubelten das Lokal und ernannten es zur Kultstätte, Menschen jeden Alters gingen ein und aus, für viele wurde dieser Ort zum Wohnzimmer, die Liste der berühmten Besucher ist lang: Rainer Werner Fassbinder, Karel Gott, Friedrich Ani, Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec, Sigi Zimmerschied, Helmut Schleich, Luise Kinseher, Ottfried Fischer, Konstantin Wecker, dem Werner-Zeichner Brösel, Elisabeth Volkmann, Heiner Lauterbach, Andreas Giebel, Fredl Fesl, Bruno Jonas, Didi Hallervorden, Marianne Sägebrecht, Veronika Ferres, Frank-Markus Barwasser bis hin zu Barbara Valentin und Freddy Mercury, um nur einige zu nennen.

Dieses dokumentarische Buch erzählt in einem kommentiertem Gespräch zwischen der Wirtin Gerti Guhl und dem Münchner Schriftsteller und Schauspieler Moses Wolff die Geschichte der legendären Fraunhofer Schoppenstube, in der Wolff selbst jahrzehntelang Stammgast war und dadurch ein guter Freund der Familie wurde.

Es finden sich Kochrezepte für längst in Vergessenheit geratene Speisen, Anekdoten über Abende und Leute, bislang unveröffentlichte Gästebucheinträge berühmter Zeitzeugen, Zitate, zahlreiche Fotos, sowie die Lieder, die in der Fraunhofer Schoppenstube live dargeboten wurden.

In den Dialogen findet man häufig die wörtliche, unbearbeitete, tatsächlich gesprochenen Altmünchner Worte von Gerti Guhl, die nicht verändert oder eingedeutscht wurden, um die Ursprünglichkeit und den authentischen, bayrischen Charakter zu erhalten. Zum besseren Verständnis wurden diese Passagen ins schriftdeutsche übersetzt.

Das Buch »Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da« hat nicht den Anspruch, Geheimnisse auszuplaudern. Aber es soll die Geschichten und Ereignisse rund um dieses außerordentliche Nachtlokal für die Nachwelt erhalten.

2. Auflage